Der Transistor - Ein Tausendsassa
Materialbedarf
Anz. | Bezeichnung | Datenblatt |
1 | Batterie/Spannungsquelle 9V | |
2 | Transistor BC548C (BC546C-BC550C) | |
1 | Transistor BC558C (BC556C-BC560C) | |
2 | Widerstand 470 Ohm | |
1 | Widerstand 22 kOhm | |
2 | Widerstand 47 kOhm | |
1 | Trimmpotentiometer 25 kOhm | |
1 | Mikrotaster | |
1 | Standard-Leuchtdiode 3mm oder 5mm | 3mm, 5mm |
1 | Multimeter |
Grundlagen
Der Transistor ist wohl das wichtigste und vielfältigste Bauelement in der Elektronik überhaupt. Nahezu kein elektronisches Gerät würde heutzutage ohne dieses Bauteil funktionieren. Ob nun als Einzelelement, wie er hier verwendet wird, oder zu Millionen, wie er in Computern und anderen elektronischen Schaltkreisen zu finden ist. Die Möglichkeiten des Transistors sind so vielfältig, dass es gar nicht möglich ist, sämtliche Anwendungen hier aufzuführen.
Diverse Transistoren
Ein
Transistor hat immer 3 Anschlüsse. Diese werden mit den Begriffen
Basis (B), Kollektor (C) und Emitter (E) bezeichnet. Grundsätzlich gibt es 2
verschiedene Typen. Einmal die NPN und einmal die PNP-Typen. Diese
Bezeichnung rührt vom internen Aufbau her. NPN-Typen bestehen aus 2 negativ
dotierten Halbleiterschichten zwischen denen sich eine positiv dotierte
Schicht befindet. Bei PNP ist dieses genau umgekehrt. Den Typ den wir hier verwenden ist der BC548C. Und als gleichwertiger Komplementärtyp den BC558C. Komplementärtyp bedeutet, dass beide Typen die gleichen elektrischen Eigenschaften haben. Nur das der eine, in diesem Fall der BC548C, ein NPN-Typ ist und der andere im Gegensatz dazu ein PNP. Wer die genauen Daten wissen möchte, kann gerne mal in das Datenblatt sehen. |
Das europäische Transistorenangebot ist unterteilt in verschiedenen Familien, die durch die ersten beiden Buchstaben bestimmt wird. Der erste Buchstabe gibt an, aus welchem Material der Transistor besteht. Dabei sind
A = Germanium
B = Silizium
C = Selen
Heutzutage findet man fast nur noch Typen aus der B-Gruppe. Die A-Gruppe wurde früher viel hergestellt. Aus Selen gab es nahezu nie Transistoren. Daher gibt es in diesem Bereich auch fast keine Typen. Der zweite Buchstabe zeigt den Einsatzbereich an. Dies wird wie folgt aufgeteilt:
C = Allgemeine und Kleinsignalanwendungen
D = Leistungstransistor und Darlingtontypen
F = Hochfrequenz und Feldeffekttransistoren
L = Leistungs-Hochfrequenztransistoren
S = Kleinleistungs-Schalttypen
U = Leistungs-Schalttransistoren
Nach der Typenbezeichnung wird oft auch noch ein Buchstabe oder eine Zahl angehängt. Diese gibt an, welche Verstärkungsfaktor der entsprechende Typ besitzt. Hier wird der BC548C verwendet. Dies bedeutet, dass dieser Typ einen Verstärkungsfaktor von ca. 500 besitzt. Ein BC548A hätte einen Wert von ca. 200 und ein BC548B ca. 300. Diese Faktoren müssen aber nicht auf jeden Transistortyp zutreffen. Die exakten Werte stehen im entsprechenden Datenblatt.
Steht hinter der Typbezeichnung eine Ziffer, gibt diese Zahl den Faktor*10 an. Ein BC338-40 hat einen Verstärkungsfaktor von ca. 400. Diese Angaben, egal ob mit einem Buchstaben oder als Wert, sind aber nur Mittelwerte. Sie können um einiges schwanken. Um Schaltungen zu dimensionieren, rechnet man aber immer mit diesen Mittelwerten. Wo der Faktor eine große Rolle spielt, werden dann Trimmpotentiometer zum Abgleich eingesetzt.
Für die Versuche hier, sollte man den von mir empfohlenen Typ verwenden. Andere Typen könnten evtl. zu anderen Ergebnisse führen. Des Weiteren haben die Transistoren auch sehr viele verschiedene Gehäuse. Aber auch ein gleiches Gehäuse heißt noch nicht, das man diesen Typ einfach einsetzen kann. Es ist gut möglich, das die Anschlussbelegung sich anders gestaltet. Näheres kann immer dem entsprechenden Datenblatt entnommen werden.
Der Transistor als Schalter
Will
man mit dem Transistor einen Verbraucher schalten, kann man ihn vor oder
hinter der Last einsetzen. Es dabei aber zu beachten, dass er
eine bestimmte Polung benötigt. In den Kollektor, dies ist der Anschluss
ohne den Pfeil, fließt der Strom immer hinein und am Emitter, wo sich der
Pfeil befindet, verlässt der Strom den Transistor wieder. Soll der
Transistor, wie hier, als Schalter dienen, werden die Verbraucher am
Kollektor angeschlossen. Wenn nun die Batterie angeklemmt wird, passiert gar nichts. Dies ist auch richtig so. Man muss dem Transistor ja erst mitteilen, dass er schalten soll. Dies passiert durch den dritten Anschluss, der Basis. |
Hier
wurde nun die Basis des Transistors über einen Widerstand und dem Taster
mit Strom versorgt. Wird der Taster jetzt geschlossen, fließt ein Strom
in die Basis des Transistors, er gibt die Kollektor-Emitter-Strecke (CE-Strecke)
frei und die Leuchtdiode leuchtet auf. Lässt man den Taster wieder los,
verlischt die LED. Wozu denn aber einen Transistor? Wir könnten doch die Leuchtdiode gleich direkt über den Taster und einem 470 Ohm Widerstand schalten. Bei dieser Schaltung schon. Aber interessant wird es erst dann, wenn wir den Vorwiderstand R1 gegen einen Widerstand mit einen erheblich höheren Wert tauschen. Setzen wir doch mal einen Widerstand mit 47 kOhm in die Schaltung ein. |
Wird
jetzt der Taster wieder betätigt, leuchtet die Leuchtdiode genauso auf,
als wäre nur der Widerstand von 470 Ohm drin. Wer sich einmal die Mühe
macht und mit Hilfe des ohmschen Gesetzes den Strom durch den
Basisvorwiderstand berechnet, mit der Annahme das die volle
Betriebsspannung an diesen anliegt, wird sehr schnell feststellen, dass
dieser Strom nicht ausreicht um die LED zum leuchten zu bringen. Hier zeigt sich die Stärke des Transistors. Er verstärkt den Strom, der in die Basis fließt und lässt einen erheblich größeren Strom passieren. Diesen Faktor nennt man Stromverstärkungsfaktor. Bei dem BC548C liegt der zwischen 350-600. |
In
einer kleinen Grafik sieht man noch einmal die verschiedene Ströme in
und aus dem Transistor. Der Basisstrom Ib wird durch den Transistor
verstärkt und lässt dann einen Strom von einer bestimmten Höhe passieren
(Ic). beide Ströme zusammen verlassen dann über den Emitter wieder den
Transistor. Damit der Transistor seinen Dienst verrichten kann benötigt er auch bestimmte Spannungen. Dabei sind die beiden wichtigsten Spannungen die Basis-Emitter-Spannung (Ube) und die Kollektor-Emitter-Spannung (Uce). Die BE-Spannung beträgt immer ca. 0,7 V wenn der Transistor durchgesteuert ist. Wird dieser Wert unterschritten, macht der Transistor 'dicht'. Die BE-Spannung stellt sich automatisch ein, sobald ein Basisstrom fließt. Die zweite wichtige Spannung ist die CE-Spannung. Diese ist vor allem dann von Bedeutung, wenn man die Verlustleistung des Transistors feststellen möchte. Je höher der Kollektorstrom ist, je höher ist auch diese Spannung. Die CE-Spannung und den Kollektorstrom sollte man immer ein wenig im Auge haben, wenn man eine Schaltung entwickelt. Es kann sonst schnell passieren, dass der Transistor überlastet wird. Wenn man bei unserer Schaltung einen Basisstrom von 177 µA annimmt, dann würde der Transistor einen Kollektorstrom zwischen 62 und 106 mA erlauben. Da die Leuchtdiode aber nur einen Strom von ca. 15 mA benötigt, ist der Transistor übersteuert. Man sagt auch, er ist gesättigt. Im Schaltbetrieb ist dieser Effekt sogar gewünscht um garantieren zu können, das der Transistor auch wirklich durchsteuert. Soll der Transistor jedoch als Signalverstärker arbeiten, sollte eine Sättigung streng vermieden werden um Verzerrungen des Ausgangssignals zu vermeiden. Wie dies genau geschieht, wird später noch erklärt. |
Wegen der Vollständigkeit sollen hier auch noch einmal kurz die Strom und Spannungsverhältnisse des PNP-Transistors aufgezeigt werden. Viel muss man darüber nicht sagen. Im Prinzip ist nur alles genau umgekehrt wie bei einem NPN. Wer sich die Zeichnung einmal ansieht, wird sehen, das alles nur umgedreht fließt. |
Vielleicht
ist der eine oder andere mal versehentlich mit dem Finger an die Basis
des Transistors gekommen und durfte da einen Effekt beobachten, den man
hier nicht unbedingt wünscht. Beim Berühren der Basis leuchtet die
Leuchtdiode auf. Dies kommt daher, dass der Transistor schon kleinste
Energiemengen verstärkt. Den Strom den wir durch die Umgebung aufnehmen
(Funkwellen, Radiosignale, elektrische Strahlung von Netzkabeln) reicht
aus um den Transistor durchsteuern zu lassen und somit die LED zum
leuchten zu bringen. Wie kann man so etwas aber verhindern? Man muss nur dafür sorgen, dass diese Energie abgeführt wird und der Transistor nur dann durchsteuert, wenn ein stärkerer Strom in die Basis fließt. Dies wird hier durch den Einsatz eines weiteren Widerstandes, der von der Basis zum Minus-Pol geht, erreicht. Wenn man nun die Basis berührt bleibt D1 dunkel. Sie leuchtet erst dann auf, wenn der Taster betätigt wird. Der zusätzliche Widerstand R2 sorgt dafür, dass die 'wilde Energie' abgeführt wird. Durch diesen zusätzlichen Widerstand, erreicht die Basis aber auch ein etwas geringerer Strom. Dieser Verlust ist in der Regel aber vernachlässigbar. Anstelle von 177 µA bekommt die Basis nun 145 µA, welches aber immer noch ausreicht um, in unserer Schaltung, eine mehrfache Sättigung des Transistors zu erreichen. |
Wie in einer Grafik weiter oben bereits gezeigt, benötigt der Transistor selbst einige Spannungen um arbeiten zu können. Eine der Spannung ist die über der Kollektor-Emitter-Strecke (CE-Spannung). Wenn wir hier nachmessen, stellen wir einen Wert von ca. 0,15 V. Bei höherer Belastung steigt dieser Wert auch noch etwas. Zusammen mit dem Kollektorstrom ergibt sich dann zum Großteil die Verlustleistung. Diese sollte man stets im Auge behalten, da sich sonst der Transistor überhitzen könnte und dementsprechend zerstört werden würde. |
Die zweite wichtige Spannung ist die Basis-Emitterspannung. Soll der Transistor voll durchgesteuert sein, muss diese ca. 0,7 V erreichen. Wenn die Basis mit einem Vorwiderstand, wie in unserem Beispiel, versorgt, stellt sich diese Spannung automatisch ein. Eine Messung beweist dieses. |
Unterschreitet man diese 0,7 V sperrt der Transistor recht schnell. Um dies einmal zu testen, wird diese Schaltung aufgebaut. Wenn wir den Trimmer drehen können wir beobachten, dass die Spannung sehr lange bei ca. 0,7 V bleibt und dann recht schnell abfällt und somit die Leuchtdiode auch rasch verlischt. |
Doppelt verstärkt besser - Die Darlingtonstufe
In
einem vergangenen Versuch wurde die Basis eines Transistors berührt und
die angeschlossene Leuchtdiode leuchtete auf. Dieser Effekt ist in den
meisten Fällen unerwünscht. In anderen Schaltungen hingegen, ist es
notwendig, das wirklich kleinste Ströme verstärkt werden. Dort kann es
vorkommen, dass ein einzelner Transistor für die Verstärkung nicht
ausreicht. In diesem Fall schaltet man mehrere Transistoren
hintereinander. Diese Anordnung nennt sich Darlington-Schaltung. Wie man in diesen Schaltplan erkennen kann, wird der Emitter von T1 direkt mit der Basis von T2 verbunden. Die Kollektoren werden zusammengefasst. Wird hier nun der Taster betätigt, leuchtet die LED auf. Soweit nichts besonderes. Tauschen wir hier aber nun die Widerstand R1 und R2 gegen Werte aus, die um ein Vielfaches höher liegen, z.B. R1=1 MOhm, R2=470 kOhm, und betätigen wiederum den Taster, leuchtet D1 ebenso auf. Würden diese Widerstände bei einem einzelnen Transistor eingesetzt, würde die Leuchtdiode nur noch schwach glimmen. Was ist hier passiert? Durch das hintereinander schalten der beiden Transistoren, haben wir dafür gesorgt, dass sich die Verstärkungsfaktoren multiplizieren. Der Basisstrom von T1 wird verstärkt. Dieser resultierende Strom wird von T2 wiederum verstärkt. So entsteht eine Transistorschaltung die selbst kleinste Ströme verstärken kann. In unserem Beispiel würde sich einem Basisvorwiderstand von 1 MOhm, ein Kollektorstrom von min. 0,4 A einstellen. Diese Transistorstufe ist mit unserer LED um ein Vielfaches gesättigt. Wie sieht es hier mit Spannungsverhältnissen aus? |
Da
für die meisten Anwendungen die CE-Spannung am Wichtigsten ist, messen
wir diese als Erstes nach. Dabei müssen wir feststellen, dass hier die
Spannung um Einiges höher ist, als bei einem Einzeltransistor. Hier spielt die Basis-Emitter-Strecke von T2 eine große Rolle. Da sich die BE-Spannung immer auf 0,7 V einregelt, wird diese Spannung auch in der Gesamtspannung vom Kollektor-Emitter gemessen. Da bei der Darlingstufe, zwei BE-Strecken hintereinander geschaltet sind, ist diese Spannung dann auch höher? |
Messen wir diese Spannung über den Widerstand R2 nach, stellen wir hier fest, dass diese ca. 1,4 V beträgt. Wir messen also wirklich beide BE-Strecken hintereinander. Diese Tatsache sollte man berücksichtigen, wenn man die Darlingtonstufe als Verstärker einsetzen möchte. |
Zum
besseren Verständnis der Stromverhältnisse, schauen wir uns mal eine
Grafik an. In diesem Beispiel versorgen wir die Darlington-Stufe mit
einem Basisstrom von 1 µA. Nehmen wir hier einfach mal einen
Verstärkungsfaktor von 300 für die Einzeltransistoren an. Der erste Transistor verstärkt die 1 µA auf 300 µA. Da sich die Ströme aus dem Emitter addieren, fließt dort ein Strom von 301 µA. Die Basis vom zweiten Transistor wird nun mit diesen Strom versorgt und verstärkt diesen wieder 300-Fach und erlaubt dann einen Stromfluss von 90,3 mA. Da die beiden Kollektoren der Transistoren zusammen geschaltet sind, addieren sich auch hier die Ströme und es kommt zu einem Gesamtstrom von 90,6 mA, wenn dieser nicht durch eine angeschlossene Last begrenzt wird. Man muss eine Darlingtonstufe aber nicht immer mit Einzeltransistoren aufbauen. Die Industrie bietet schon fertige Transistoren in einem Gehäuse an. Dies sind unter anderem der BC517 als NPN-Typ oder der BC516 für die PNP-Variante. |
Die bessere Darlington-Stufe - Die Komplementär-Darlingtonschaltung
Im
letzten Kapitel wurde die Darlington-Schaltung vorgestellt. Mit dieser ist
es möglich, selbst kleinste Ströme, sehr stark zu verstärken. Aber diese
Schaltung hat einen sehr großen Nachteil. Die nötige Basis-Emitter-Spannung
ist auch doppelt so hoch, wie bei einem einzelnen Transistor. Bei einigen
Schaltungen ist dieses aber von sehr großen Nachteil. Hier kann man dann eine andere Schaltung einsetzen: Die Komplementär-Darlington-Schaltung. Diese Schaltung, im übrigen auch Sziklai-Schaltung oder Szilkai-Paar bezeichnet, werden die große Stromverstärkung und die geringe Basis-Emiterspannung vereint. Wird die nebenstehende Schaltung in Betrieb genommen, so kann man schnell mit dem Multimeter feststellen, dass hier wieder unsere typische Basisspannung von 0,6-0,7V anliegt, wenn der Taster betätigt wird. Die Stromverstärkung jedoch fast genauso hoch, wie bei der herkömmlichen Darlington-Schaltung. |
Die
Funktionsweise dieser Schaltung zu verstehen, ist nicht wirklich schwer.
Nehmen wir einmal an, dass zum Eingang ein Strom von 1 µA fließt und wir
hier wieder eine Stromverstärkung von 300 haben, so kann der NPN-Transistor
300 µA fließen lassen. Da der zweite Transistor ein PNP ist, fließt hier der
Strom vom Emiter zum Kollektor. Damit der Transistor durchsteuert, muss man
ihm ermöglichen, einen Strom aus der Basis fließen zu lassen. Dies ermöglicht der erste Transistor und so wird der PNP mit 300 µA angesteuert. Dieser Strom wird wieder 300-Fach verstärkt und es kommt aus dem Kollektor ein Strom von 90 mA. |
Auch
für den PNP-Darlington-Schaltung gibt es einen entsprechenden
Komplementär-Ersatztyp. Hier werden im Grunde nur die beiden Typen
vertauscht.
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Bei der PNP-Schaltung fungiert der PNP-Transistor als Eingangstufe. Kommt hier z.B. ein Strom von 1 µA aus der Basis zum fließen, so wird die EC-Strecke des PNP-Transistors 300 µA durch lassen und den NPN erreichen. Der NPN-Transistor verstärkt diese 300 µA wiederum 300-fach und so verlässt ein Strom 90,3 mA den NPN-Transistor, zusammen gesetzt aus dem verstärkten Strom von 90 mA und dem Basisstrom von 300 µA. |
Der Transistor wird zum Signalverstärker
In
den letzten Versuchen wurde der Transistor nur im Schaltbetrieb
verwendet. Aber für andere Anwendungen, wie z.B. der HiFi-Technik,
benötigt man den Transistor als Signalverstärker. Das Ausgangssignal
muss also mit dem Eingang folgen. Nehmen wir unsere Schaltung vom Anfang dieses Lehrganges und ergänzen diese durch einen Trimmpotentiometer. Wird die Schaltung in Betrieb genommen und dreht man am Trimmer, leuchtet die LED lange Zeit hell und geht dann relativ rasch aus. Durch die hohe Verstärkung des Transistors, reicht auch ein kleiner Basisstrom damit dieser voll durchsteuert. Erst wenn der Basisstrom unter dem benötigten Strom sinkt, wird die LED dunkler. Dieser Effekt ist für Verstärkeranwendungen nicht geeignet. Hier soll die Ausgangsspannung sich sofort verringern, wenn sich auch die Eingangsspannung verringert. Dazu muss man die Schaltung nur ein wenig umbauen. |
Nimmt
man jetzt diese Schaltung in Betrieb, lässt sich die Leuchtdiode schon
sehr gut regeln. Was ist aber nun der Unterschied gegenüber der
vorherigen Version?
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Schauen
wir uns erst einmal die Spannungsverhältnisse dieser Transistorschaltung
an. Durch den Trimmpotentiometer legen wir eine bestimmte Spannung an,
die hier als Uin bezeichnet ist. Diese Spannung wird nun aufgeteilt in
Urb, Ube und Ulast. An Ube sind, wie wir wissen, immer ca. 0,7 V. Es
fließt ein bestimmter Strom (Ib) in die Basis des Transistors. Dieser
wird verstärkt und sorgt für einen Stromfluss aus den Emitter, der aus
dem Kollektorstrom Ic und dem Basisstrom Ib besteht. Dieser Strom fließt
nun auch durch die Last. Was an Spannung übrig bleibt kann man an
Urb messen. Wird nun die Spannung Uin erhöht, steigt die Spannung nicht nur an der Last, sondern auch am Basiswiderstand. Und so regeln sich die beiden Spannungen so ein, dass die Ausgangsspannung der Eingangsspannung folgt. Ist der Lastwiderstand groß genug, kann man sogar auf einen Basisvorwiderstand verzichten. Der Basisstrom wird hier ja auch durch den Lastwiderstand begrenzt. |
Arbeitspunkteinstellung des Transistors
Oftmals ist es nötig, dass Signale verstärkt werden sollen, die aus einer Wechselspannung bestehen. Dazu gibt es für Transistorschaltung zwei Möglichkeiten, damit diese es bewerkstelligen können. Die eine Möglichkeit wäre, die Verstärkerschaltung mit einer symmetrischen Betriebsspannung zu versorgen und die Vorsorgung der Schaltung nur über den positiven bzw. negativen Pol laufen zu lassen. Für kleine Verstärker ist dieses aber nicht sehr Sinnvoll. Dort greift man auf eine andere Möglichkeit zurück. Man hebt den Arbeitsbereich des Transistors einfach an und gibt dem Transistor so die Möglichkeit, nach oben oder auch unten zu steuern.
Wie dies erreicht wird, zeigt die nebenstehende Schaltung. Nimmt man diese Schaltung in Betrieb, leuchtet die Leuchtdiode auf. Aber lange nicht mehr der vollen Leuchtkraft, wie wir es von einer LED gewohnt sind. An der Leuchtdiode und dem Widerstand liegen jetzt auch nur noch ca. 3,8 V an. Dadurch fließt auch geringerer Strom durch D1 und sie leuchtet dunkler. |
Durch
eine Messung an D1/R3 bestätigt sich diese Aussage. Aber, warum sind es
nur 3,8 V. Wie vielleicht einige vermutet haben, müssten hier nicht 4,5
V zu messen sein? Der Spannungsteiler, bestehend aus den Widerständen R1 und R2, führen der Basis eine Spannung von ca. 4,5 V zu. Der Transistor benötigt selbst wieder die 0,7 V an der Basis-Emitter-Strecke. Den Rest der Spannung liegt nun an der Last an. In unserem Fall eben die LED und dem Vorwiderstand. |
Das
Ganze sieht man hier auch noch einmal in einer Grafik. Die beiden
Widerstände R1 und R2 teilen die Betriebsspannung auf (Ub1 und Ub2) und
führen diese dem Transistor zu. Zusammen mit der Last, stellt der
Transistor wieder einen Spannungsteiler da. Hier liegt die Spannung für
den Transistor aber von vornherein (Ube) fest und den Rest kann man dann
an der Last (ULast) messen. Nun hat man den Möglichkeit den Transistor noch weiter nach oben aussteuern zu lassen sowie auch noch weiter nach unten. Wie haben also hier den Arbeitspunkt des Transistors festgelegt. |
Um
die Schaltung mal als Verstärker zu testen, schalten wir zusätzlich noch
einen Trimmpotentiometer hinzu, der den Eingang der Transistorstufe mit
einer regelbaren Spannung versorgt. Dreht man hier am Trimmer kann man die Leuchtdiode in jede beliebe Helligkeitsstufe steuern. |
Ergänzen wir die Schaltung noch durch jeweils einen Kondensator am Ein bzw. Ausgang, so haben wir einen einstufigen NF-Verstärker. Die Kondensatoren sorgen für die Angleichung von Wechselspannung an die Betriebsgleichspannung der Schaltung. |
Vor- und Nachteile der Grundschaltungen
Soll
irgendeine Last mit dem Transistor geschaltet werden, wird die so
genannte Emitterschaltung verwendet. Hier ist der Emitter mit dem
Null-Potential der Betriebsspannung verbunden. Diese Schaltung zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus: - Hohe Stromverstärkung - Hoher Eingangswiderstand - Geringe Belastung des Transistors - Hohe Spannung an der Last
Diese Schaltung eignet sich weniger für das verstärken von Signalen, da der Transistor hier schnell in die Sättigung gerät. |
Wer
NF-Signale verstärken muss, ist mit der Kollektorschaltung oder auch den
Emitterfolger, wie diese Schaltung ebenso genannt wird, besser bedient. Folgende Eigenschaften zeichnen diese Schaltung aus. - Hohe Stromverstärkung - Hoher Eingangswiderstand - Spannungsverstärkung <= 1 - Verstärkung von Wechselspannungen möglich - Kleinere Spannung an der Last |
Unter den Schaltungsarten für Transistoren gibt es noch eine dritte Schaltung. Die Basisschaltung. Diese findet hauptsächlich in der HF-Technik Verwendung und ist für NF- und Schaltanwendungen weniger geeignet.
PNP-Transistor - der nicht ganz vergessene Typ
Auch wenn in der heutigen Elektronik der NPN-Transistor den größten Teil des Bedarfs abdeckt, wird der PNP doch immer mal wieder gebraucht.
Weil
beim PNP der Emitter die Plusleitung schaltet/steuert wird meist der
Transistor 'nach oben gekippt' gezeichnet. Beim PNP sind auch alle Spannungsverhältnisse umgekehrt welches dazu führt, dass man die Grundschaltung des Transistors komplett 'falsch' aufbauen muss. |
Will
man, dass der Transistor T1 durchsteuert muss man es ermöglichen, dass
ein kleiner Strom vom Emitter zur Basis und dann zum Minuspol, über den
Basisvorwiderstand, fließt. Erst dann lässt der Transistor auch einen
Strom vom Emitter zum Kollektor über die Last fließen. 2 Sachen fallen hier gleich auf. Der Basisstrom muss hier aus dem Transistor fließen und nicht hinein, wie es bisher beim NPN war und der Transistor steuert vom Emitter zum Kollektor durch. Also der Strom fließt in den Emitter, wir also an den Pluspol der Spannungsquelle geklemmt, und aus dem Kollektor wieder raus. |