Sinusleistung, Musikleistung - Alles was Krach macht
Beim Kauf von Computerlautsprechern werben die diversen Marken mit verschiedene Leistungsangaben. Dort findet man z.B. Angebote die mit einer Leistung von 240W PMPO beworben werden. Schaut man sich die Daten etwas genauer an, findet man irgendwo die Angabe von z.B. RMS-Wert 4W. Was hat es damit nun auf sich?
Sinusleistung
Die wichtigste Angabe eines Verstärkersystems ist die Sinusleistung. Dieser Wert, welcher auch RMS-Wert (Root Mean Square) genannt wird, gibt die Leistung des Verstärkers an, welche er dauerhaft ohne Schaden zu nehmen oder abzuschalten, abgeben kann. Schauen wir uns ein Datenblatt eines Verstärker-Schaltkreises an, ist dort dieser Wert zu finden. Z.b. beim LM386 liegt die Sinusleistung bei einer Betriebsspannung von 9V und einem 8 Ohm-Lautsprecher bei 0,7W.
Da eine Audioausgabe aber nicht nur aus Dauertönen besteht, kann es vorkommen, dass es auch lautere Passagen gibt. Kurzzeitig kann der Verstärker auch diese Signale verzerrungsfrei wiedergeben.
Musikleistung
Muss der Verstärker kurzfristig etwas mehr Leistung zur Verfügung stellen, z.B. bei dem Anschlagen einer Bassgitarre oder das Schlagen einer Pauke, spricht man hier von der Musikleistung. Diese kann man ca. auf das doppelte der Sinusleistung ansetzen. Der Verstärker und das zugehörige Netzteil sollte diese Leistung verkraften können um den Klirrfaktor so gering wie möglich zu halten.
Hersteller von Verstärkern/PC-Lautsprechersystemen werben aber mit noch erheblich höhere Werte. Was hat das auf sich?
PMPO-Wert
Nehmen wir einmal an, sie muten ihrem Verstärker ein Signal zu, was nur wenige ms. anliegt. Für so eine kurze Zeitspanne ist es dem Verstärker evtl. möglich das 10 bis 100-Fache seiner eigentlichen Sinusleistung zur Verfügung zu stellen. Hier haben wir dann den PMPO-Wert.
Dieser Wert ist aber nicht fest definiert und kann von Hersteller zu Hersteller verschieden sein. In der Regel gibt der PMPO-Wert an, welche Leistung das Verstärkersystem innerhalb 0,1s abgeben kann, ohne Schaden zu nehmen. Da Audioausgaben in nahezu allen Fällen länger sind, als eben diese 0,1s, ist der PMPO-Wert für den Anwender fast immer uninteressant.
Als Käufer eines Lautsprechersystems sollte man immer nach der Angabe der Sinusleistung schauen und sich nicht von den Angaben des PMPO-Wertes blenden lassen.